Der Direktvergleich: Das sind die wichtigsten Unterschiede von Server-Side-Tracking und Client-Side-Tracking inklusive DSGVO Check.
In diesem Artikel zeigen wir Dir:
Erfahre in diesem Artikel, wie diese Tracking-Möglichkeiten Dein Unternehmen dabei unterstützen können, den Datenschutzanforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig wertvolle Einblicke in das Verhalten Deiner Zielgruppe zu gewinnen.
Das Sammeln von Daten über das Nutzerverhalten der Zielgruppe wird für Unternehmen immer bedeutender. Eine Möglichkeit, relevantes Nutzerverhalten nachzuvollziehen, ist das sogenannte serverseitige Tracking (Server-Side-Tracking). In diesem Kapitel betrachten wir die Grundlagen des Server-Side-Trackings und gehen auf dessen Definition, Funktionsweise, Anwendungsbeispiele sowie Vor- und Nachteile ein.
Server-Side-Tracking ist eine Form des Webtrackings, bei der Daten auf Serverebene erfasst und verarbeitet werden, anstatt auf der Clientebene (also im Browser der Nutzer:innen). Unternehmen nutzen diese Methode, um Informationen zu erhalten, wie Nutzer:innen mit ihren Webangeboten interagieren. Eine serverseitige Datenkontrolle ermöglicht dabei, dass die gesammelten Daten direkt auf dem Server liegen und nicht an Dritte übertragen werden.
Webseitenbetreiber:innen richten oft einen sogenannten Tracking-Server ein, der die Daten für das Server-Side-Tracking empfängt. Dieser Tracking-Server kommuniziert sowohl mit dem Webserver als auch mit dem Tag Manager. Der Tag Manager ist dafür verantwortlich, dass die relevanten Tracking-Pixel oder Skripte auf der Webseite eingebunden werden, sodass die gewünschten Daten übermittelt werden können.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Erhöhte Datenkontrolle, da Daten direkt auf dem Server des Unternehmens gespeichert werden | Komplexere Implementierung im Vergleich zum Client-Side-Tracking |
Weniger abhängig von Browserweichen und Cookie-Einschränkungen | Höherer Ressourcenbedarf auf Serverseite |
Tracking-Parameter können zentral verwaltet und gesteuert werden | Serverseitige Probleme können sich direkt auf das Tracking auswirken |
Geringere Anfälligkeit für Betrug und Manipulation | Nicht alle Nutzerinteraktionen können ohne weiteres erfasst werden |
Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden wir auch das Client-Side-Tracking betrachten und die beiden Methoden miteinander vergleichen. Dabei gehen wir auf Faktoren ein, die bei der Wahl zwischen Server-Side- und Client-Side-Tracking eine Rolle spielen, sowie auf die Auswirkungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Bevor wir tiefer in die Definition und Funktionsweise des Client-Side-Trackings eintauchen, ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis für dieses Konzept zu entwickeln.
Client-Side-Tracking bezieht sich auf eine Methode des Webtrackings, bei der Nutzerdaten direkt im Browser des Besuchenden erfasst und verarbeitet werden. Bei diesem Ansatz sendet der clientseitige Code, der auf dem Endgerät der Nutzer:innen ausgeführt wird, Daten an den Webseitenbetreibenden oder an Drittanbieter:innen. Dazu gehören Informationen wie Seitenbesuche, Klicks oder Nutzerverhalten. Im Gegensatz zum Server-Side-Tracking liegt die Datenerfassung hier primär in der Verantwortung des Clients, was den Datenstrom zwischen Client und Server beeinflusst.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Einfache Implementierung: Client-Side-Tracking-Tools wie Google Analytics lassen sich mit geringem Aufwand integrieren und sind oft benutzerfreundlich gestaltet. | Abhängigkeit von Browsern: Browser-Einstellungen, Ad-Blocker und Datenschutzrichtlinien können die Erfassung von Nutzerdaten einschränken und zu unvollständigen Ergebnissen führen. |
Realtime-Daten: Die clientseitige Erfassung von Nutzeraktivitäten ermöglicht es, Daten in Echtzeit zu erhalten und schnelle Anpassungen der Webseitenstrategie vorzunehmen. | Leistungsprobleme: Der Einsatz von Client-Side-Tracking-Technologien kann die Ladezeit einer Webseite erhöhen und sich negativ auf das Nutzererlebnis auswirken. |
Flexibilität: Webseitenbetreiber:innen können leicht Kundeninteraktionen und Conversion-Events verfolgen und definierte Ziele anpassen, um den Erfolg von Kampagnen zu bewerten. | Datenschutz: Die Verwendung von Client-Side-Tracking birgt erhöhte Risiken in Bezug auf Datenschutz und Compliance, insbesondere im Zusammenhang mit der DSGVO. |
Die Entscheidung, ob man sich für Server-Side- oder Client-Side-Tracking entscheidet, kann weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Daten erfasst, verarbeitet und genutzt werden. Aber was unterscheidet diese beiden Ansätze eigentlich genau voneinander? Lass uns im Folgenden einen Blick auf die wesentlichen Unterschiede zwischen Server- und Client-Side-Tracking werfen:
Parameter | Server-Side-Tracking | Client-Side-Tracking |
---|---|---|
Datengenauigkeit | Hohe Genauigkeit durch direktes Erfassen der Daten vom Server | Abhängig von der Funktionalität des Endgeräts, kann zu Datenverlust führen |
Datenqualität | Bessere Datenqualität, da weniger Anfälligkeit für Manipulationen | Geringere Datenqualität, da anfälliger für Manipulationen durch Dritte |
Datenverlust | Geringeres Risiko von Datenverlust | Höheres Risiko von Datenverlust durch Blockieren von Trackern oder Browser-Beschränkungen |
Vorteile | Bessere Kontrolle und Datenschutz, höhere Zuverlässigkeit | Einfachere Implementierung, geringere Serverlast |
Nachteile | Höhere Serverlast, komplexere Implementierung | Geringere Zuverlässigkeit, Datenschutzbedenken, höheres Potential für Datenverlust |
Tools | Logfile-Analyse, Tracking-Software auf dem eigenen Server | Google Analytics, Facebook Pixel, JavaScript-basierte Tracking-Lösungen |
Methode | Server-seitig, Erfassung der Daten vom Server | Client-seitig, Erfassung der Daten vom Endgerät des Benutzenden |
Lösung | Ideal für datenschutzsensible Anwendungen und hohe Genauigkeitsanforderungen | Geeignet für kleinere Websites oder Anwendungen, bei denen Serverlast und Implementierungskomplexität eine geringere Rolle spielen |
Die Wahl zwischen Server-Side- und Client-Side-Tracking hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise:
Beim Einsatz von Server-Side-Tracking und Client-Side-Tracking ist der Datenschutz von entscheidender Bedeutung. Server-Side-Tracking wird häufig als die datenschutzfreundlichere Option angesehen, weil die Datenverarbeitung intern auf dem eigenen Server stattfindet, was das Risiko von Manipulationen reduziert. Dennoch ist es unabdingbar, dass auch hier die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie des Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetzes (TTDSG) strikt eingehalten werden.
Bei Client-Side-Tracking besteht hingegen ein höheres Risiko, dass Unbefugte auf die Daten zugreifen oder diese verändern, was zusätzliche Datenschutzbedenken aufwirft. Es ist ebenfalls essentiell, dass die Bestimmungen der DSGVO und des TTDSG befolgt werden, insbesondere im Hinblick auf die Notwendigkeit einer expliziten Einwilligung der Nutzerinnen und Nutzer zur Datenverarbeitung. Unabhängig von der gewählten Tracking-Technologie ist es daher erforderlich, dass alle gesetzlichen Datenschutzanforderungen konsequent berücksichtigt und umgesetzt werden.
Die technischen Aspekte spielen bei der Wahl zwischen Server-Side- und Client-Side-Tracking eine bedeutende Rolle. Server-Side-Tracking erfordert eine höhere Serverlast und eine komplexere Implementierung, bietet jedoch eine größere Kontrolle und Zuverlässigkeit im Datentracking. Client-Side-Tracking ist einfacher zu implementieren und belastet den Server weniger, allerdings sind die Daten weniger zuverlässig und anfälliger für Fehler oder Datenverlust z.B. durch den Einsatz von Ad-Blockern.
Im Zeitalter der DSGVO und der zunehmenden Sensibilisierung für Privatsphäre und Datenschutz müssen Unternehmen ihre Datenstrategie an die aktuellen Anforderungen anpassen. Beim Tracking von Nutzerinteraktionen auf Websites kommen sowohl Server-Side-Tracking als auch Client-Side-Tracking zum Einsatz. Beide Techniken bieten unterschiedliche Möglichkeiten, um datenschutzkonform zu agieren. In diesem Kapitel betrachten wir die Auswirkungen der DSGVO auf beide Tracking-Ansätze.
Um die DSGVO bei der Implementierung von Server-Side-Tracking und Client-Side-Tracking in Einklang zu bringen, sollten Unternehmen folgende Punkte beachten:
Tipp: Es kann ratsam sein, sich bei der Berücksichtigung aller DSGVO-Anforderungen und der Implementierung die Unterstützung eines Datenschutzbeauftragten zu sichern, um sicherzustellen, dass alle Datenschutzrichtlinien und -verordnungen korrekt eingehalten werden.
Bei Nichteinhaltung der Datenschutz-Grundverordnung können empfindliche Strafen für Unternehmen verhängt werden. Bei der Nutzung von Server-Side-Tracking oder Client-Side-Tracking ohne Beachtung der DSGVO-Bestimmungen können folgende Konsequenzen eintreten:
Bei der Wahl zwischen den beiden Tracking-Ansätzen sollten Unternehmen verschiedene Faktoren wie technische Aspekte, Datenschutzproblematiken und die spezifischen Anwendungsfälle berücksichtigen. Unabhängig von der Entscheidung für eine der Techniken ist es unerlässlich, die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einzuhalten.
Eine Nichtbeachtung kann zu erheblichen rechtlichen Konsequenzen für das Unternehmen führen. Daher ist es wichtig, die Auswirkungen der DSGVO auf beide Tracking-Methoden sorgfältig zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu implementieren.
Quellen: