Dieser Blogbeitrag gewährt einen Einblick in die Welt der Learning Analytics und erzählt von den Chancen für den Bildungssektor.
Ein Artikel von Theresa Eisel, Werkstudentin, DYMATRIX
Im Konsumentenbereich schon lange nichts Neues: Daten werden gesammelt, gemessen und analysiert, um Kauftrends aufzuspüren und das Konsumentenverhalten vorherzusagen. Nun setzt sich der Bildungssektor auf ähnliche Weise mit der Datenwissenschaft auseinander: Mit „Learning Analytics“ werden individuelle Lernprofile erstellt. Die Digitalisierung hat auch unser Lernen verändert. Informationen bekommen wir nicht mehr nur aus Präsenzveranstaltungen und Büchern. Mit unserem Smartphone oder Tablet können wir jederzeit und blitzschnell auf Lerninhalte zugreifen. Wir bearbeiten online Aufgaben und absolvieren Tests, schreiben in Chats und Foren, tauschen uns in Sozialen Netzwerken untereinander und mit den Professoren aus.
Bei „Learning Analytics“ geht es darum, diese Spuren zu sammeln und zu analysieren – und letztlich mithilfe dieser Spuren, das Lernen zu verbessern.
Daten zu nutzen, um Entscheidungen im Bildungssektor zu beeinflussen, ist nicht neu. Aber die Tatsache, dass Unmengen an Daten mittlerweile automatisch „geerntet“ und durch intelligente Algorithmen ausgewertet werden können, eröffnet gänzlich neue Möglichkeiten.
Die Analyse dieser Daten birgt das Potenzial, detaillierte Einblicke in die Fähigkeiten und Verhaltensmuster des einzelnen Lernenden zu erhalten. Diese Erkenntnisse wiederum können dazu genutzt werden, um einerseits Lernangebote und andererseits Lernergebnisse zu verbessern.
Die Möglichkeiten von Learning Analytics:
Für den Lernenden
Für die Lehrenden:
Der NMC Horizon Report Higher Education beschreibt jedes Jahr neue Technologien, die zukünftig einen Einfluss auf Lernen, Lehren und die kreative Forschung in Bildung haben. In der aktuellen Ausgabe 2015 wird Learning Analytics als mittelfristiger Trend (drei bis fünf Jahre) in der Bildungstechnologie eingestuft. Die Aktivitäten rund um das Thema nehmen kontinuierlich zu und es werden weltweit Pilotprojekte und Implementierungen auf den Weg gebracht. So hat beispielsweise die California State University in den USA ein Student Success Dashboard eingeführt, welches der Hochschulleitung hilft, Problembereiche besser und schneller zu erfassen.
Mit der Anwendung von analytischen Methoden lassen sich also nicht nur in der Konsumgüterindustrie Kauftrends hervorsagen und Kaufverhaltensmuster erkennen. Mit dem Einzug von Learning Analytics in den Bildungssektor bekommen Lehrende sowie Lernende wichtige Informationen an die Hand, um Lernangebote und Lernprozesse nachhaltig zu verbessern.
Quelle: NMC Horizont Report Higher Education 2015, Seite 12